Auf ein Neues... "Jo iss do heut' scho Weihnachten?"

Puh, jetzt sitze ich endlich im Flieger nach Paris. Die letzten Tage und Wochen hatten durchaus ihren gewissen Stressfaktor...aber nun bin ich endlich auf meinem Platz und alles, was bis jetzt nicht erledigt ist, muss halt zwei Wochen warten. 
Dieses Mal ist mein Nervositätslevel deutlich niedriger als letztes Jahr, obwohl mein Französisch nicht besser geworden ist. In den letzten Wochen ist so viel passiert, dass es mir schwer fallen wird, alles haarklein niederzuschreiben.
Das vorherrschende Gefühl im Moment ist Dankbarkeit: für die vielen guten Wünsche, die Unterstützung durch meine Kollegen, meinen Arbeitgeber und manchen Firmen. 
Aber der Reihe nach. Im Sommer hatte ich ein Gespräch mit unserem neuen Geschäftsführer, Herrn Walker, in dem es zunächst garnicht um Afrika gehen sollte, sondern um profanere Dinge wie leistungsboni und Zielvereinbarungen. So richtig war es aber gar nicht dazu gekommen, sondern wir landeten sehr schnell bei meinen Tschad Erfahrungen und Plänen. Und so kam es, dass er seine Unterstützung für dieses Projekt zusicherte. Das Ergebnis lies nicht lange auf sich warten, denn kurz danach sprach mich Fr. Neumann, die Leitung unserer Zentralsterilisation an, dass sie wohl den Keller entrümpeln müsse, und ob ich nicht einmal gucken möchte, was davon eventuell noch zu gebrauchen wäre. Es dauerte eine Weile, bis wir endlich einen gemeinsamen Termin fanden und ich könnte kaum glauben, wie viel noch wirklich gute Instrumente und teilweise komplette Siebe mir da angeboten wurde. Dazu kamen eine große Zahl an ortopädischen Implantaten, die, weil aus Edelstahl an Stelle von Titan, aussortiert worden waren. Dazu gehörten lange Platten, Mehrfragmentplatten, Winkelplatten, Miniplatten bis hin zu Tibia- und Femurnägeln. 
Auch die Instrumente waren so zahlreich, dass ich sie hier gar nicht alle aufzählen kann...nur eins vielleicht: es waren drei komplette Siebe mit Hüft-TEP Raspeln dabei - genau die, die sich Rollin letztes Jahr gewünscht hatte! Er hatte wohl einen Teil an Instrumenten und Implantaten für Hüftgelenksprothesn aus Amerika mitgebracht, hatte aber die passenden Raspeln nicht auftreiben können - und nun lagen die da: ganz unschuldig und gelangweilt und warteten auf ihren Garaus...
Sollte das etwa Zufall sein? Es fällt mir schwer, hier etwas anderes zu sehen, als die führende Hand eines viel Größeren zu erkennen, dessen Geburt in diesen Tagen in aller Welt gedacht wird!


Dies ist nur ein kleiner Teil der Implantate und Instrumente, die vom Asklepios Klinikum Harburg gespendet wurden...

1 Kommentar:

  1. Hallo mein lieber Bruder,
    ich wünsche Dir für diese Reise alles erdenklich Gute und Gottes reichen Segen.
    Freue mich schon wenn wir uns im Januar sehen.
    Lieben Gruß
    Olaf

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